Kalender Illustrierte Inseln 2017 – August: Irland
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Kalender Illustrierte Inseln 2017 – August: Irland

Fly away to a rainbow in the sky
Gold is at the end for each of us to find
There the road begins where another one will end
Here the four winds know who will break and who will bend
All to be the master of the wind
Master of the Wind – Manowar

Ich weiß, das ist schockierend, weil ein eigentlich schöner Text – aber eben doch brachialer Heavy Macho-Metal :D Was das Ganze mit Irland zu tun hat? Naja, der Regenbogen, das Gold, die Winde… Manowar lassen sich eher von nordischen Sagen inspirieren, aber für mich bekam der Song diese Bindung an Irland, in dem Moment als ich es erstmals betrat. Der Song ist übrigens eine Ballade, ohne Harfen und Flöten, nicht irisch. Für mich ist es dennoch, als würde ich über die grüne Weite zum Ozean schauen, wenn ich den „Meister der Winde“ höre.

Dreimal habe ich die grüne Insel besucht, immer wieder etwas Neues gesehen. Und ich gebe zu, beim Zeichnen der Landkarte sind mir da die Pferde durchgegangen. Vielleicht saß auch ein Leprachaun auf meiner Schulter und flüsterte mir unaufhörlich Sehenswürdigkeiten ins Ohr. Es wurden irgendwie immer mehr. Was soll ich sagen? Die Insel ist einfach sehr sehenswert! Eine Karte ist demnach auch dringend notwendig ;)

Meet the Leprechaun im Museum in Dublin Meet the Leprechaun im Museum in Dublin

Was es alles auf der irischen Insel, der Republik und dem nordirischen Teil Britanniens, zu sehen gibt, zeige ich euch auf dem August-Kalenderblatt meines Kalenders Illustrierte Inseln 2017. Übrigens auch eine gute Reisezeit für Irland!

Kalenderblatt August Irland

Die irische Hauptstadt Dublin

Wir starten unsere Rundreise in der Hauptstadt der Republik Irland: Dublin, rechter Kartenrand, Mitte. Ein Tukan, ein Buch und ein Töpfchen Stew. Man kann natürlich viel mehr noch mit Dublin verbinden, aber das Book of Kells im Trinity College ist schon sehr beeindruckend. Jede Seite ein Kunstwerk, Minuskeln, die teilweise eine ganze Seite einnehmen. Die konnten Kunst damals! Dagegen stinkt der aktuelle Lettering-Trend total ab. Wer in Irland kein Irish Stew oder eine Cottage Pie isst, ist selbst schuld. Für mich gehört das dazu, weil es genauso rustikal und einfach ist, wie die Iren selbst. Auch wenn ich bei keinem meiner drei Besuche in Irland bzw. Dublin die Guinessbrauerei besichtigt habe und auch nie ein Guiness mit wirklichem Genuss trank – ich liebe den Tukan! Diese Werbeikone hängt als Poster in meiner Küche seit mindestens 13 Jahren.

Guinessfass in den Straßen Dublins Guinessfass in den Straßen Dublins

Heideland im Hochland von Irland

Die Wicklow Mountains südlich von Dublin findet man in jeder Irland-Empfehlungsliste wieder. Ich habe es noch nicht geschafft, den Wicklow Tower zu besichtigen, aber die blühende Heide im Frühsommer kenne ich aus anderen Landstrichen. Die Blue Bells blühen zwar auch an anderen Orten, aber in den Tälern der Wicklows und vielleicht auch im Schatten eines Keltenkreuzes stell ich sie mir besonders hübsch vor.

Keltenkreuze auf dem Friedhof von Dublin Keltenkreuze auf dem Friedhof von Dublin

Von den Blauen Blumen geht eine von vielen Mauern nach Westen ab. Also nicht in der Realität. Wobei, die Insel ist wirklich überzogen mit den typischen Trockenmauern. Entlang der Trockenmauer tasten wir uns nach Middleton zur Destille (der Kessel) von einem der vielen irischen Whiskys, die man kennen oder testen könnte. Ich bin kein Whisky-Trinker, daher versteht diesen Stopp auf der Route eher als ein Symbol für viele, Jameson ist hier nicht besonders hervorzuheben.

Känguruküsse im Süden Irlands

Der Wildlife Park von Fota stand eigentlich nicht auf meiner Liste, aber eine nach Irland ausgewanderte Freundin empfahl ihn mir. Dass ich in Irland mal Kängurus sehen würde, hatte ich auch nicht erwartet. Nicht weit weg ist Blarney Castle mit dem berühmten Stein, den man rückwärts liegend, kopfüber küssen muss, um ein wortgewandter Redner zu werden. Ich war 1997 am Castle, ob ich den Stein geküsst habe, weiß ich nicht mehr. Meine Quasselei spricht allerdings dafür!

Die Halbinseln im Süden Irlands

Im Südwesten Irlands erstrecken sich die zerklüfteten Halbinseln Barra, Kerry und Dingle. Allein über Kerry und der darauf entlangführenden Ringstraße hatte ich mehrere Skizzen gemalt. Aber es passt ja nix rein in so einen Zipfel! Die Rhododendrenbüsche sind meiner Meinung nach ein markantes Symbol für Kerry, wie auch die Kuh – man denke an die Butter aus Kerry ;), von deren Anverwandten man überall in Irland ganze Herden trifft. Zu Dingle gehört neben den Schafherden und Trockenmauern vor allem die Geschichte von Delfin Fungie. Ich traf ihn leider nicht an, aber er soll immer mal wieder gesichtet werden.

Skizzen Outtakes Skizzen Outtakes Ring of Kerry

Gondeln und Boote

Außerhalb der Karte, am unteren Rand des Blattes seht ihr ein Schaf in einer Gondel. Ja, dieses Motiv gehört zur Mini-Insel Dursey, die man von der Halbinsel Baera aus mit eben dieser Gondel erreicht. Warum in meiner Zeichnung dort ein Schaf herumgondelt und in der Realität nicht, könnt ihr hier nachlesen. Wir klettern über die Mauer nach Norden Da ankert schon das Hausboot an der Mündung des Shannon. Wenn wir den Fluss hinauf zur Quelle fahren, kommen wir nach Limerick, wo angeblich der Irish Coffee erfunden wurde. Ich bin ja kein Fan des Getränks, heiße Schokolade reicht mir.

Gondel nach Dursey Gondel nach Dursey

The Burren & the Cliffs im Westen Irlands

An der Küste nach Norden tuckern wir quasi auf den Wild Atlantic Way und kommen zum Karstgebiet Burren. Da saß ich schon mehr als einmal unter oder vor diesem Dolmen. Davon gibt es auf der irischen Insel ja einige. Beliebter sind nur noch die Cliffs of Moher – nicht die höchsten, aber die bekanntesten Klippen Irlands. Sie haben dafür von mir auch einen Sonderplatz am Rand des Kalenderblattes bekommen. Da wo der komische Vogel (ein Papageientaucher) sitzt, liegt Galway. 2003 zeltete ich an einem Strand bei Galway – und meisterte die Winde! Ich blieb solange im Zelt liegen, bis der Sturm vorbei war. Ohne mich wäre es nämlich weggeflogen! Orange leuchtende Montbretien säumen die Straßenränder in der gesamten Republik – und auch im britischen Zipfel der Insel.

2012 an den Klippen von Moher 2012 an den Klippen von Moher

Sagenhaftes Irland in allen Farben des Regenbogens

Zu Irland gehören die Regenbögen genauso wie die Mär vom Goldtopf am Ende eines solchen. Und natürlich die Kobolde bzw. Leprechauns, die das Gold bewachen ;) Hügel sollen ihre Behausungen sein, also Vorsicht beim Wandern über die grüne Insel. Kobolde sind Menschen nicht gut gesinnt. Aber die Schafe sind harmlos. Und auch überall. Auf jeder Straße stehen sie herum, meist haben sie bunte Flecken im Fell, damit ihre Besitzer sie am Ende des Weidejahres wieder einsammeln können. Noch einmal hüpfen wir über die Mauer und schauen westwärts. Die Fuchsienblüte kennt jeder, der in Irland mal selber Auto fahren musste. Die Hecken wachsen dicht und haben kräftige Äste, die einem Mietwagen schon arg zusetzen können, wenn er nicht auf der engen Straße mittig bleibt.

Typisch Irland: Fuchsienhecken und Trockenmauern Typisch Irland: Fuchsienhecken und Trockenmauern

Der wilde Nordwesten Irlands

Im blühenden Schlossgarten von Glenveagh Castle, Co. Donegal blinzelte ich 2012 in die Sonne und erfreute mich an dem Ausblick über den See vor der Schlosstür und die blühende Heide. Ich kam zuvor von Dunfanaghy, einem Örtchen noch weiter nördlich und westlich.Vor seiner Küste liegt die weiße Kuh, Inish Bo Finne. In einer Nussschale entkam ich diesem Inselchen als sich bereits die Regenwolken über mir zusammenbrauten.

Nordirland

Der Norden der irischen Insel gehört zu Großbritannien. Heutzutage kommt man auch mit dem Mietwagen problemlos ins andere Land. Keine Grenze, nicht mal die Fahrbahn muss man wechseln, denn sowohl Nord- als auch Südiren fahren links. Die für mich attraktivste Sehenswürdigkeit in Nordirland war immer der Giant’s Causeway. Und dann stand ich da an den wabenförmigen Basaltsäulen, über die Riesen gelaufen sein sollen und dachte: ich muss nochmal herkommen! Auf dem Weg nach Belfast kann man die berühmte Königsstraße aus Games of Thrones durchqueren. Die Allee aus geneigten Buchen, die Dark Hedges, findet man von der A44 aus, zunächst auf die Ballykenver Road und von dort auf die Bregagh Road abbiegend.

Giant's Causeway in Nordirland Giant’s Causeway in Nordirland

Belfast fand ich überraschend und sogar interessanter als Dublin. Der immer noch sichtbare Unterschied zwischen katholischen und protestantischen Iren ist einer der spannenden Aspekte der Stadt. In einer Black Cab-Tour (ja, das schwarze Taxi) kann man einiges über diesen Konflikt erfahren. Das Titanicmuseum beleuchtet den Bau der Grand Dame – denn als sie in Belfast auslief, war sie noch in Ordnung, wie man hier sagt ;)

Kompass der Irland-Landkarte

Ein Symbol der grünen Insel fehlt noch, oder? Genau, das Glück der Iren, das auf ein dreiblättriges Kleeblatt, den Shamrock, einem Attribut des Inselheiligen Patrick zurückgeht! Ich dachte, das würde sich prima für einen Kompass eignen.

Und im Meer drumherum?

Ich war noch nicht im Atlantik tauchen. Aber ich kenne Dokumentationen, die zeigen, dass auch die Gewässer um Irland nicht leer oder langweilig sind. Muscheln, Röhrenwürmer und vielleicht ja auch ein Sepia könnte man hier unter Wasser begegnen. Oder man bekommt es im Stew serviert ;)

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