Kalender Illustrierte Inseln 2017 – März: Madagaskar
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Kalender Illustrierte Inseln 2017 – März: Madagaskar

Oh wie schön ist Madagaskar! Bis zu meiner Reise auf diese Insel, und wenn ich es genau bedenke auch nicht danach, hatte und habe ich noch nie mit einem wilden Tier gekuschelt. Auf Madagaskar hatte ich dieses große Vergnügen! Lemuren standen für mich beim Erstellen der Inselkarte Madagaskar daher ganz klar im Vordergrund.

Madagaskar Lemur auf Schulter

Mit einem Kronenmaki auf der Schulter

Beste Reisezeit für eine Madagaskar-Reise

Die beste Reisezeit für Madagaskar ist der März nicht unbedingt, aber zumindest Reisen ins Hochland, und davon gibt es einiges hier, verlaufen dann noch in der Nebensaison und im recht angenehmen Klima. Auf meiner Karte vom „8. Kontinent“ habe ich eingezeichnet, was ich auf meiner viel zu kurzen Reise 2010 gesehen habe und vor allem: was mir aufgrund der völlig unterschätzen Größe dieser Insel vorenthalten blieb. Und wieder sage ich es: Ich muss noch mal dahin! :D

Kalender Illustrierte Inseln Inselkarte Madagaskar
Kalenderblatt März Madagaskar

Die Insel vor Madagaskar: Ile Sainte Marie

Starten wir unsere Madagaskar-Rundreise im Nordosten, auf der vorgelagerten Insel Sainte Marie, in der Karte von einem Grabstein mit Totenkopf symbolisiert. Die Insel vor der Insel war einst ein Piratenquartier. Übrig blieb davon jedoch nur der Friedhof, den man selbstverständlich besuchen kann. In der Meerenge zwischen Ste. Marie und der Hauptinsel tummeln sich im Herbst angeblich Wale – ich konnte sie jedoch nicht anlocken.

Madagaskar Piratenfriedhof

Piratenfriedhof auf Ste. Marie

Madagaskars Nationalparks: Andasibe

Auf der Hauptinsel direkt Ste. Marie gegenüber lugt das erste Tiergesicht aus dem Bild. Schwarz mit grünen Augen. Einer der meist gesuchten Begriffe auf diesem Blog ist „hässlicher Teddy mit Leuchtaugen“ – und wer suchet, dem wird meine Lemurenstory aufgetischt! Der hässliche Teddy ist der Indri indri, der größte Lemur überhaupt und hässlich ist absolut nicht zutreffend! Die Augen leuchten eher im übertragenen Sinne – wenn man sie allerdings im dunklen Dickicht des Regenwaldes ausmachen kann, hat das schon was von leuchten. Im Andasibe Nationalpark kann man sich jedenfalls zu den großen Lemuren führen lassen und ihren „walischen“ Lauten lauschen.

Indri indri

Indri indri

Wer eine Nachtwanderung durch den Park antritt, könnte mit etwas Glück (und guten Augen) einen der kleinsten Lemuren beobachten, den Maus-Maki. Maki ist übrigens das madagassische Wort für Lemur – auf der Insel reden sie alle nur von Makis ;) Der hamstergroße Mauslemur sitzt in meiner Karte an der Ostküste, etwas unterhalb des Indris, bei Tamatave.

Im Osten Madagaskars: Tamatave, Pangalanes Kanal, Micheline

Tamatave ist die Hafenstadt, an dem wir nach einer beschaulichen Bootsfahrt auf dem Pangalanes Kanal ankamen, der mir vor allem wegen der vielen entgegenkommenden Piroguen (in der Karte ist das das schmale Boot vor der Ostküste) und der vielen Ravenalas (Baum des Reisenden) am Ufer imponierte. Von Tamatave geht der Flieger auf die Ile Ste. Marie. Aber wir drehen uns im Kreis! Nehmen wir also nicht das Boot und nicht die Pirogue, sondern den Micheline-Schienenbus(Wiki-Link) von Andasibe nach Antananarivo. Dieser Bus ist einer der letzten seiner Art weltweit und fährt mit Gummireifen auf Schienen.

Antananarivo – Madagaskars Hauptstadt

Man hoppelt durchs Hochland… bis zur Hauptstadt Antananarivo (wenn man es silbenweise dreimal hinbekommen hat, vergisst man es nie wieder! :D), kurz Tana. Viel habe ich von Tana nicht gesehen, hauptsächlich ein paar Reisfelder, Lehmziegelmanufakturen und Straßenverkäufer mit Gemüse und Telefonkarten. Und eine Frau, die viele große Spinnen in eine Art Minischraubstock zwängt, um so den begehrten Goldfaden zu ernten. Aber davon später mal…

Madagaskars Tierwelt: Schmetterling – Chamäleon

Bleiben wir im Nordteil der Insel Madagaskar. Über dem Micheline-Bus schwebt ein gelber Kometenfalter, eigentliche eine Motte, aber so wunderschön. Und groß! Ich sah ihn in Madagaskar leider nicht, aber viele Schmetterlingshäuser haben das seltene Insekt im Repertoire. Ein bisschen geht es unter, aber das ist ja so bei Chamäleons – auf den zweiten Blick sieht man es rechts vom Kometenfalter, im türkisen Tarnmodus.

Gewürzinsel Madagaskar: Pfeffer und Vanille

Das Chamäleon schmiegt sich an eine Orchideenblüte, genau, eine Vanille. Madagaskar gehört zu den Gewürzinseln und in der nordöstlichen Ecke der Insel soll es einige Plantagen geben. Ich habe damals fleißig Schoten eingekauft. Wo Vanille rankt, wächst auch der Pfeffer. Ein Blatt und eine Rispe grüne Pfefferkörner sind neben der Vanilleblüte eingezeichnet.

Im Norden Madagaskars: Tsingy und Nosy Be

Ganz im Norden ist das touristische Highlight der Steinwald, der Tsingy. Eine bizarre Felsnadel-Landschaft, die auch ich nur von Bildern kenne, denn soweit nach Norden kamen wir auf unserer Reise nicht. Es gibt mehrere dieser Steinwälder auf der Insel.
Für die meisten Madagaskar-Urlauber gehören ein paar Strandtage unbedingt zum Pflichtprogramm. Beliebt ist Nosy Be, die Insel vor der Nordwestküste, wie man hört auch bei Touristen mit zweifelhaften Amüsierverhalten. Dann doch lieber wieder ins Landesinnere ;)

Traumstrand auf Ste. Marie

Traumstrand auf Ste. Marie

Madagaskars Bäume: Allee der Baobabs

Neben der Micheline-Bahn steht ein dickstämmiger Baum ohne Blätter an den Ästen. Zugegeben, die Blätter habe ich unterschlagen, aber der Baum ist ein Boabab, und an dieser Stelle der Insel steht eine ganze Allee dieser riesigen Bäume. Als ich erfuhr, dass ich nach Madagaskar reisen würde, dachte ich sofort an diese Baobabs. Leider kamen wir nicht mal in die Nähe von Morondava, das man für eine Allee-Tour ansteuern sollte. Meine Kollegin Madlen war da! Von dort aus ist außerdem ein weiterer Tsingy zu bewandern und bewundern, bekannter und größer als der im Norden.

Madagaskars einzigartige Tierwelt: Aye-Aye, Fossa und Lemuren

Die Begegnung mit den Tieren ist für mich immer noch die lebendigste Erinnerung an Madagaskar. Ein Aye-Aye, so ein gruseliges nachtaktives Tier mit großen Ohren und langen Fingern, habe ich nicht gesehen. Nachts ist auch mehr die Zeit für Flughunde, von denen hier einige ihre Bahnen ziehen. Einer fliegt oben links über die Inselkarte. Eine Fossa, die madagassische Raubkatzenart, kam mir nur als Käfigtier unter. Das Kätzchen ist nicht wirklich hübsch. Aber was habe ich mich an den Lemuren sattsehen und kuscheln können?! Ja, auf einem privaten Lodge-Anwesen gab es Varis, Sifakas (das ist der Lemur im Kompass), Bambuslemuren und Rotstirnmakis (auf der Karte rechts neben dem Isalo NP), die aus lauter Hunger und Gier auch schon mal auf die Schulter des Bananenhalters sprangen.

Kronenmaki Madaqgaskar Lemur

Kronenmaki vom Vulkan?

Im Süden Madagaskars: Berenty Nature Reserve, Isalo Nationalpark, Tulear

Die ringelschwänzigen Kattas kommen hauptsächlich im Süden der Insel vor, im Berenty Nature Reserve, zum Beispiel. Da kann man sie über die Straßen tanzen sehen ;) Von dort ist es auch nicht mehr weit zum Isalo Nationalpark mit seinen Wasserfällen. Madagaskars Nationalblume, die eigentlich zum Flammenbaum gehört, dürfte man im Nationalpark weniger finden, dafür eher den Christusdorn, den das Aye-Aye festhält. Festhalten muss auch der Fischer im unteren linken Bereich der Karte seine Angel, denn der Papageifisch daran ist ziemlich fett und nur ein Beispiel für die schillernde Vielfalt der Meeresgründe vor Madagaskar. Tolle Strände soll es um das Fischerdörfchen Tulear ebenfalls geben.

Und im Meer um Madagaskar drumherum?

Mir wurden Wale versprochen, aber es kamen keine! In meiner Karte tummeln sich Kaiserfische (ganz oben, die beiden). Neben der Ile Sainte Marie schwingt eine Seeanemone ihre Arme in der Strömung, weiter südlich treibt ein Nautilus, den man wohl nur mit sehr viel Glück beim Tauchen sehen dürfte. Eine Schildkröte paddelt Richtung Kompass und vor Morondava hat ein Mantarochen Kurs nach Norden genommen. Dort schwimmt ein Palettenfeilenfisch vermutlich durch eine Seegraswiese und freut sich seines Lebens.

Was man nicht in dieser Landkarte von Madagaskar sieht

Ja, Madagaskar ist auch das Entwicklungsland mit politischer Instabilität, Diamantenabbau und damit verbundener Kriminalität, nicht übersehbaren Waldrodungen und sehr viel Armut. Man kann solche Länder mit seinem touristischen Dasein unterstützen. Sehenswert ist diese riesige Insel allemal und ich hätte gern noch ein paar mehr Menschen getroffen, denn die kamen bei meiner Reise irgendwie zu kurz.

Madagaskar Skizzen

Skizzen, die nicht in die Karte gepasst haben: Strahlenschildkröte, Vari, Pousse-Pousse und ein Kronenmaki

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