Wie ich mich in Neuseelands verwunschene Wälder, Fjorde und kleine Blaue verliebte
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Ride Like The Wind

Wie ich mich in Neuseelands verwunschene Wälder, Fjorde und kleine Blaue verliebte

Das ging ja schnell. Die Runde ist durch! 3112 Kilometer, 13 Tage, 3 Inseln, tausende Palmen und Millionen Schafe, 11 verschiedene Herbergen und Betten und etliche Seen später habe ich den Boden Christchurchs unter den Füßen. Und das bedeutet: Endstation. Das war vielleicht ne Tour! :)

Das mit dem Regen hat sich irgendwann eingepegelt. Immer mal ein bisschen, selten richtig viel und lang. Eigentlich saßen wir nur einmal im Regen fest und das war in Te Anau, wo es eh nix zu sehen gibt. Dafür hatten wir großartiges Reisewetter zum und am Milford Sound, auf Stewart Island und in den Catlins. Bis auf eine kleine Strecke zwischen Christchurch und Picton dürfte man von einer vollständigen Inselumrundung sprechen, der Südlichen allerdings nur, die obere ging weniger rund…

Ja also, nach dem Sprung konnte wenig kommen, das das übertrifft. Der Milford Sound war trotzdem klasse! Am Tag zuvor hat es geschüttet wie aus Eimern, habe schon das schlimmste befürchtet: die Regenjacke mit den zu kurzen Ärmeln anziehen zu müssen! Aber nein, alles paletti da oben und kaum Sandfliegen. Von wegen zu tausenden und Windschutzscheibe schwarz… Kaum ein Viech da. War auch besser so.

Die Fahrt auf dem Sound bzw. Fjord war eben eine Schifffahrt mit drei „F“ – fjordisch, findig und fantastisch ;) Diverse Wasserfälle, unter den einen hat der Kapitän uns dankenswerterweise sogar direkt drunter chauffiert. War etwas nass. Am Ufer haben die Robben gewunken, die Delfine hatten sich wohl versteckt. War wirklich schön, zumal wir den letzten Kahn des Tages erwischt hatten und damit in den Sonnenuntergang geschippert wurden :)

Wir waren deshalb so spät dran, weil wir auf den 120 Kilometern von Te Anau nach Milford schlicht alle 10 Kilometer gestoppt haben. Fotos von Bergen im Morgennebel und von Mooswäldern. Hui, der war cool. Sind eine Stunde lang durch einen verwunschenen Wald geirrt, in dem die Bäume bis zur Spitze im Moosmantel stecken – klasse! Und dann haben wir uns den kleinen Spaziergang zum Humboldt-Wasserfall natürlich auch nicht nehmen lassen. Ja, da vergeht die Zeit und letzten Endes ist man noch nicht mal wirklich gewandert.

Nach dem Milford Sound haben wir uns nach Stewart Island aufgemacht. Es sollte ja schon im Fjordland mal eine Kajak-Tour werden, aber die Zeit ist immer so knapp. Also dann eben auf Stewart. Die letzte Fähre erwischt und es nieselt mal wieder. Der Kajak-Anbieter telefonisch nicht mehr erreichbar. Ok, dann rufen wir eben am nächsten Morgen an. Nach einer bitterkalten Nacht (ich denke, draußen war’s wirklich wärmer!) also wieder anrufen. Und wieder niemand da. Da ist man schon mal so weit im Süden und dann geht niemand ans Phone! Also sind wir einfach rumgelaufen. Spazieren gegangen, Treppen auf und ab, im Regenwald am Meer entlang. Eigentlich ganz erquicklich. Leider keinen Kiwi entdeckt, dafür aber einen Tui, einen Weka und diverse Möwen und Albatross-Verwandte.

Fauna und Flora-Tag, ich erspare euch die tausend Bilder von irgendwelchen Gewächsen ;) Damit war der Tag auf Stewart auch schon ausgeschöpft. Um 3 die Fähre wieder zur Südinsel und knapp bis Sonnenuntergang war man am Slope Point, dem südlichsten Punkt der Südinsel. In der Nähe haben wir eine nette kleine Herberge nebst Pferdestall und Schafsweide gefunden – die einzigen Gäste, mitten in der Einoede.

Am nächsten Tag ging’s weiter durch die Catlins, Wald- und Wiesen am Meer entlang, zum Nugget Point und schließlich zur Pinguin-Hauptstadt Oamaru. Das geilste Hostel überhaupt ist der YHA dort. Die haben Schäfchen an die Zimmerwände gepinselt! Und eine Hauskatze gibt es auch, Garten drumrum. Und dann hat uns der Pinguin Express abgeholt zur Tour durch die Kolonien. Erst die Gelbaugen-Pinguine, dann die Kleinen Blauen. Von den Gelbäugigen saß einer recht nah am Weg, die anderen 7 wackelten unten am Strand rum. Gott, was sind die drollig! :D Aber der gelbe Puschel-Strich von Auge zu Auge macht sie nicht sehr putzig. Hat was strenges, wenn sie so gucken.

Aber dafür sind die kleinen Blauen ja der absolute Niedlichkeitshammer. 55 Stück sind an diesem Abend an Land gekommen, eine kleine Böschung hochgetappert und haben sich zur Überquerung der Straße im Licht der Straßenlaterne gesammelt. In Reihe versteht sich. Und der letzte ist immer ein paar Meter zu langsam. Dann wandern sie los, über die Straße zu ihren Nestern, so schnell das mit diesen beinlosen Füßen eben geht. Zum brüllen komisch. Ein recht kurzes Schauspiel, dann kreischen sie noch ein bisserl hinterm Hügel in ihren Nestern und schon ist Ruhe im Karton. Man darf leider nicht fotografieren.

Soweit der letzte Tourbericht aus Kiwi-Land.

bis bald
Claudi :)

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