Wie ich in Pekings Hutong-Viertel Pekingente aß
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Wie ich in Pekings Hutong-Viertel Pekingente aß

Wie versprochen, der zweite Tag Peking in Retrospektive und mit Appetitanreger zum Entenessen. Im ältesten Entenhaus der Stadt tafelten wir am runden Tisch. Auf drei Ebenen wird in diesem Restaurant Pekingente verspeist. An den Wänden hängen Fotos von VIPs, die ihre Ente sogar signieren durften, bevor die in den offenen Ofen gehangen wurden und zu einer knusprigen Speise gediehen. Anfangs den Kaisern vorbehalten, setzte sich das Brutzeln der Enten nach Pekinger Art (am Halse aufgeknüpft im offenen Ofen) zu einer Weltbekanntheit durch.

Die Ente bleibt drin!

Chirurgisches Enten-Aufschneiden

Die Köche fahren das fertige Federvieh auf einem Servierwagen am Tisch vor. Man trägt Handschuhe und Mundschutz. Zum Glück auch eine Kochmütze, sonst ähnelte das Ganze zu sehr einem chirurgischen Eingriff. Eingegriffen wird mit einem kleinen Hackebeilchen, das säbelartig dünne Tranchen vom krossen Vogel hebt. Man isst die leckeren Happen in einem kleinen Teigfladen, mit Entensauce und Zwiebel. Irre gut! Und wir denken jetzt bitte nicht an die Entenfarmen vor der Stadt und wie die Tiere in ihren letzten beiden Lebenswochen vermutlich nicht sehr tierlieb gemästet werden. Pekingenten sind zum Essen da!

Pekingente

Pekingente

Rikscha-Fahrt durch Hutong

Um den Entenspeck wieder loszuwerden, hat man uns ein paar Rikschas unter den Hintern geschoben. Natürlich sind wir nicht selbst gestrampelt. Das ist in Peking geradezu lebensgefährlich, auch wenn Rikscha-Fahren auf den großen Straßen verboten ist. Wir holpern auch im verkehrsberuhigten Hutong am Houhai-See schon staugefährdend und -gefährdet nebeneinander her. Die armen Herren, die jeweils zwei von uns chauffieren, müssen schon gut in die Pedale treten. Aber nichts geht über eine entspannte Rundfahrt mit ein bisschen Fahrtwind im Haar und besonnener Action in den Kurven. Außerdem verhindern gelegentliche Schlaglöcher, dass man ob all der Entspannung komplett dahinschlummert und etwas verpasst.

Rikshaws in Peking

Sofern man nicht auf den roten Stoff der Rikscha vor einem blickt oder neben einer anderen feststeckt, bietet sich der Ausblick auf das alte Peking, einstöckige Häuschen Grau in Grau, bunte Auslagen und Souvenirkitsch made in China innen drin. Nachts soll hier der Panda steppen! Wolkenkratzer und mehrspuriges Autochaos scheinen weit weg. Rund um den Houhai-See hat man das Gefühl, in einer quirligen Asiastadt aus einem Kung-Fu-Film zu sein. Die Boomtown im Hintergrund ist dank Smog und Dunst nicht auszumachen. Apropos Kung Fu: Allmorgendlich kann man in den Parks Pekings Menschen jeden Alters beim Tai Chi beobachten. Guide Caiffa empfiehlt für eine gute und lange Gesundheit neben dem lahmen Fliegenscheuchen auch das etwas schnellere Kung Fu!

Hutong-Straßen im Areal des Houhai-Sees

Hutong-Straßen im Areal des Houhai-Sees

Shopping im Yashow Market

Und dann war ich doch etwas baff, als man uns zum Souvenirshoppen brachte. Natürlich mag ich sowas, aber wie sich herausstellte, war dies der Auftakt für einen Pressetrip mit täglicher Shopping-Einlage! Man muss nur die richtigen Frauen dabei haben und schon sieht man die schönsten Ramschhäuser, Schmuckkrämer und Kaschmirläden, die man nie sehen wollte. Und sie fanden immer etwas!

Ich habe im wohl recht bekannten Yashow Market also einmal alle 4 Etagen abgelaufen und festgestellt, dass ich weder kleine noch große Jade-Buddhas kaufen möchte, die Seiden-Kimonos nicht echt aussehen und die Starbucks-T-Shirts irgendwie seit Jahren schon out scheinen. Chinesische Teeservice sind zwar nett, aber so furchtbar unhandlich, dass ich also mit leeren Händen das Kaufhaus verließ und nebenan einen Eiskaffee trank. Die beste Investition des Tages!

Im Bahnhofshop erhältlich: Pekingente zum Mitnehmen!

Im Bahnhofshop erhältlich: Pekingente zum Mitnehmen!

Großer Bahnhof - Pekings Hauptbahnhofshalle

Großer Bahnhof - Pekings Hauptbahnhofshalle

Mit vollen Taschen und Mägen (man hat sich reizend um unsere Ernährung gekümmert) ging es zum großen Bahnhof, durch die Sicherheitsschleuse am Platz und in den Chinesischen Sonderzug. Hier startet die große Zugreise mit dem Zarengold-Express in Richtung Mongolei!

bis dahin, bye-bye Beijing!

Vielen Dank an Lernidee für die Unterstützung dieser Recherchereise

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