Reisetipp: explora Hotels Atacama & Rapa Nui – 2
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Reisetipp: explora Hotels Atacama & Rapa Nui – 2

Das Herzstück des explora-Konzepts sind die halb- und ganztägigen Ausflüge. Mit individuellem Schwierigkeitsgrad klettert man entweder im Valle de la muerte die Dünen hoch oder rutscht nur an ihnen herunter. Je nach Bewegungsdrang radelt man vom Hotel aus zum Salar oder lässt sich mit dem Auto chauffieren. Je nach Spaß und Laune lässt man sich an den Anakena Strand fahren und badet für den Rest des Tages im Pazifik. Je nach Abenteuerlust erklimmt man mal eben einen 5000er Vulkan oder wandert den Weg der Moai nach.

Tourauswahl im explora Hotel Rapa Nui

täglich neu: Tourauswahl im explora Hotel Rapa Nui

Was auch immer man sehen und erleben möchte, es gibt wenig Grenzen. Und selbst die kann man überschreiten. Im explora Hotel Atacama bietet man eine 8-Tage-Tour vom chilenischen Altiplano zum bolivianischen an. Die Tour beinhaltet Transport, Guides, Trekking, Verpflegung und hochklassige Partner-Hotels. Hätte ich Zeit gehabt, ich wäre gern noch ein paar Tage länger auf dem Altiplano gereist. Auf der Osterinsel geht es weniger anstrengend zu. Man kann zwar auch hier Action machen und beispielsweise mit dem Rad auf den Vulkan radeln, aber überwiegend sind die Touren gemütlich auf halbe Tage ausgelegt. In 3-4 Tagen sieht man fast alles von der Insel und ihrem Weltkulturerbe.

exploras einheimische Guides

Dreh- und Angelpunkt eines explora Hotels ist der Aufenthaltsraum, eine große Lounge mit angeschlossener Bar. Hier wird informiert und man informiert sich in der Bibliothek, quatscht mit den anderen Gästen oder beredet die nächste Tour mit einem der Guides. Ausflüge sind der ganze Sinn dieser Hotelaufenthalte. Mit jeweils einen Tag Vorlauf wird individuell abgesprochen, welche Tour man machen möchte, in der Atacama malen sie auf diese Glastische mit integrierter Karte. Je nach Gusto der anderen Gäste, exploriert man in einer kleinen Gruppe oder auch ganz allein mit einem Guide.

Tour-Optionen werden aufgemalt

Tour-Optionen werden aufgemalt

Die Jungs und Mädels haben eine harte Bewerbungsphase hinter sich. Manche sind selbst viel gereist, erfahrene Wanderer, Kletterer, Backpacker und Soziologen. Manche Guides sind Einheimische, kennen die Gegend besonders gut, andere kommen aus Santiago. Die Älteren unter ihnen sprechen wenig oder kein Englisch, was für ein Luxushotel mit Rundum-Service etwas irritierend ist. Die Verständigungsschwierigkeiten können aber auch unterhaltsam sein.

Auf Rapa Nui sind außerdem alle Guides vom Rapanui-Volk (oder eine Mischung mit diesem) und sollen nicht nur die Sehenswürdigkeiten erklären. Sie geben so dem Besucher die Gelegenheit mit der polynesischen Kultur in Austausch treten zu können – first hand Infos. Sie erklären die Highlights der Insel, stehen Rede und Antwort, lassen einen Zeit bei kleineren Wanderungen, Radtouren in der Sonne und wechseln die Touren regelmäßig durch. Die Wahrscheinlichkeit, z.B. in 3 Tagen Atacama auch nur 2 Touren mit ein- und demselben Guide zu machen, sind eher gering – es gibt 12 von ihnen für maximal 100 Gäste.

Exklusive Gäste

Was soll ich sagen, bei einem Übernachtungspreis von ca. 1000 Euro pro Kopf pro Nacht, trifft man nicht unbedingt viele Rucksacktouristen. Die gute Hälfte der Gäste in den Hotels sind Südamerikaner, vor allem Brasilianer, die es zu Geld gebrachte haben. Der Rest setzt sich aus Amerikanern und Europäern zusammen. Von Gast zu Gast redet man kaum übers Geschäft, man weiß sich in derselben Klasse. VIPs können unter sich sein oder werden nicht belagert. Im explora Rapa Nui saßen wir 3 Tage lang mit einer bekannten isländischen Sängerin und deren Entourage bei Lunch, Dinner und vor dem Nabel der Welt! Niemanden hat es geschert! Die Guides haben uns mal gefragt, ob wir sie kennen. Unter den Einheimischen kannte wohl kaum jemand Björk. Vermutlich war sie daher auch so entspannt und hat niemanden geschlagen :D Sie trug auch keinen Schwan!

Ansonsten waren wir an eine hysterisch lachende Reinkarnation von Emily Gilmore gebunden, die mit dem (vermutlichen) Pizzakönig von Syracus, NY und ihrer Nichte Missy einen unserer Ausflüge teilte. Emily hieß eigentlich Vicki und war das, was ich eine Ostküsten-Edelfrau nenne, Rich dagegen der typische Italo-Amerikaner, der den Reichtum nicht zeigen, aber gelegentlich ansagen muss. Und Missy war geschockt, dass wir nach dem explora-Aufenthalt planten, in einem Hostel in Santiago zu übernachten.

In der Atacama trafen wir noch einen recht interessanten Russen, der in Chicago lebt. Der ist nur ins explora gereist, weil er einmal im Leben (ohne viel trainierren zu müssen) auf einen 5000er Vulkan klettern wollte. Und die exploras fahren einen natürlich auf 4000 Meter Höhe… er wollte nur auf einen Vulkan! Echte Bergsteiger würden ihn dafür verpönen, aber wer sagt, dass der Trek auf den Everest nix kostet?! Hier gesellt sich Gleich zu Gleich und genießt das Rundumsorglos-Paket ohne in seiner Dekadenz beobachtet zu werden.

Fazit zu den explora Hotels

Ich brauche kein Schischi in einem Hotel, insofern gefallen mir die schlicht eingerichteten Hotels, die mich freundlicherweise eingeladen haben, sehr gut. Das Konzept des Erkunden und Entdeckens ist zwar nicht einzigartig, wird aber überzeugend und begeisternd durchgezogen. Natürlich steht das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht zur Debatte. Wer Geld hat, zahlt ohne zu überlegen. Wer nicht so viel hat, findet das alles vermutlich überzogen.

Pool im explora Atacama

Pool im explora Atacama

Die Ausflüge in der Atacama sind wirklich einmalig und machen Spaß. Sicher gibt es ähnliche Angebote auch von anderen Anbietern in San Pedro, dennoch können die Guides immer etwas Exklusives arrangieren und werden ihrem Job gerecht. Auf der Osterinsel kann man alles Wichtige auch allein besichtigen und leicht per Mietwagen an einem Tag abfahren. Hier ist die Begegnung bzw. der gemeinsame Ausflug mit einem Rapanui das spezielle Erlebnis, das ich auf jeden Fall empfehlen kann.

explora Hotel Rapa Nui abendlich erleuchtet

explora Hotel Rapa Nui abendlich erleuchtet

Ein Problem hatte ich (bis auf zu wenig Zeit wie immer) dennoch: Die Abgeschiedenheit, die den Gästen einen ruhigen, exklusiven Aufenthalt garantiert, ist mir definitiv zu abgelegen. Das Wort Tourighetto trifft es nicht, aber auch ein abseits gelegener Luxuspalast kann eingrenzend wirken. Gerade auf Rapa Nui sollte man auch etwas von der Hauptstadt sehen, und das nicht nur zu den Ausflugszeiten am Vor- und Nachmittag.

Hotel-Webseite explora Atacama
Hotel-Webseite explora Rapa Nui

davor im Text -> Ausstattung, Extras und Lage der explora Hotels

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